Menschen

Miteinander – Füreinander

STIHL ist Weltmarktführer und Familienunternehmen. Als Arbeitgeber vereinen wir die Vorteile aus beiden Welten: Mit festem Wurzelwerk, bestehend aus einer partnerschaftlichen Unternehmenskultur, Sozialleistungen und einer familienfreundlichen Arbeitszeitgestaltung, geben wir unseren Mitarbeitenden die Chance zu wachsen.

Organisation und Verantwortlichkeiten

Die oberste Verantwortung für den Personalbereich der STIHL Gruppe liegt beim Vorstand Personal und Recht im Stammhaus. In jeder größeren Tochtergesellschaft ist eine eigene Personalabteilung angesiedelt, deren Arbeit durch die vom Stammhaus vorgegebenen Richtlinien geregelt wird. Diese betreffen zum Beispiel personelle Änderungen sowie die Einführung von Pensionssystemen oder Vertrags- und Vergütungsregelungen.

Internationale Personalstrategie

Die Welt ist im Wandel, und auch STIHL befindet sich inmitten einer Transformation. Der Personalbereich spielt dabei eine entscheidende Rolle. Um als Transformationspartner einen wesentlichen Beitrag leisten und die Transformation des Unternehmens vorantreiben zu können, wurde 2020 eine internationale Personalstrategie formuliert. Sie hat einerseits das Ziel, bestehende Strukturen, Rollen und Fähigkeiten im Personalbereich zu optimieren und nachhaltig auf neue Anforderungen einzustellen. Andererseits wird durch die Neuausrichtung des Personalbereichs das Fundament dafür geschaffen, STIHL Mitarbeitende und Führungskräfte fit für die Zukunft zu machen.

Die Themen Digitalisierung von Personalprozessen („Digital HR“) und Aufbau einer weltweiten HR-Community mit gemeinsamen Standards und Abläufen („ONE HR“) stehen im Rahmen der neuen Personalstrategie im Fokus. Das Handlungsfeld „Digital HR“ hat das Ziel, die Transaktionseffizienz zu steigern sowie globale Auswertungs- und Reportingmaßnahmen zu vereinfachen und zu stärken. Ferner wird es Beschäftigten und Führungskräften ermöglicht, selbstständig auf Daten und HR-Prozesse zuzugreifen. Dafür wurde ein Projekt gestartet, das die Einführung eines globalen Stammdatensystems unter Verwendung der Software SAP SuccessFactors koordiniert. Die Umsetzung in der gesamten STIHL Gruppe soll bis Ende 2024 erfolgen.

Im Mittelpunkt des Handlungsfelds „ONE HR“ steht die Zusammenführung der einzelnen Personalbereiche zu einem globalen HR-Team, das sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene effizient und wirkungsvoll agieren kann. Damit gehen standardisierte, globale Prozesse auf Basis klarer strategischer Richtlinien und Schlüsselinstrumente einher, wie beispielsweise Maßstäbe zur Personalentwicklung der Mitarbeitenden, harmonisierte Weiterbildungsmöglichkeiten und ein gemeinsames Verständnis von Führung. In diesem Zuge wurden auch die globalen STIHL Leadership Principles erarbeitet, die seit Ende 2021 durch die Implementierung der STIHL Leadership Academy in der gesamten Unternehmensgruppe sukzessive ausgerollt werden.

Beschäftigung bei STIHL

Zum 31.12.2021 waren weltweit 20.094 (Vorjahr: 18.200) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der gesamten STIHL Gruppe beschäftigt. Für die Beschäftigtenzahlen in diesem Bericht wurden alle deutschen Standorte (inklusive der Gesellschaften STIHL direct GmbH, STIHL Digital GmbH, SDP Digitale Produkte GmbH und STIHL International GmbH), die Vertriebszentrale Dieburg sowie alle Produktionsgesellschaften inklusive ZAMA berücksichtigt. Daraus ergibt sich eine Gesamtbeschäftigtenzahl von 18.338 (Vorjahr: 16.493), auf deren Basis die weiteren Kennzahlen berichtet werden.

Im Laufe des Berichtszeitraums gab es 4.694 (Vorjahr: 3.931) Neueinstellungen, dies beinhaltet auch befristet Angestellte, Auszubildende und Studierende. Leasingkräfte sind dabei nicht berücksichtigt. Eine detaillierte Erhebung der Neueinstellungen nach Altersgruppen oder Geschlecht ist im aktuellen Reportingsystem nicht vorgesehen, wird aber für zukünftige Erhebungen geprüft.

Der Anstieg der Beschäftigtenanzahl zum 31.12.2021 auf 18.338 ist insbesondere auf die positive Geschäftsentwicklung der STIHL Gruppe und auf den Ausbau der Produktion und Entwicklung in Brasilien, aber auch in China und an den deutschen Standorten zurückzuführen. Rund 83 Prozent (Vorjahr: 82 Prozent) der Mitarbeitenden sind unbefristet beschäftigt. Grundsätzlich ist es unser Anspruch, sichere Arbeitsplätze zu schaffen. Damit tragen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten zum Unterziel „Vollbeschäftigung“ des Ziels für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen „Menschenwürdige Arbeit“ (SDG 8) bei.

Beschäftigung bei STIHL
zum 31.12.

Arbeitnehmerrechte

Ein offener und konstruktiver Austausch mit den Arbeitnehmervertretungen hat bei STIHL traditionell einen hohen Stellenwert. In allen STIHL Werken in Deutschland gibt es Betriebsräte, die den Gesamtbetriebsrat für das Stammhaus bilden, und es gelten Betriebsvereinbarungen für die Beschäftigten. Den jeweiligen nationalen Regelungen der Länder entsprechend bestehen lokale Arbeitnehmervertretungen, beispielsweise in Brasilien und China. An vielen Produktionsstandorten gelten Tarifverträge oder ähnliche kollektive Vergütungsvereinbarungen. Sie decken rund 55 Prozent (Vorjahr: 54 Prozent) der Beschäftigten ab. Mit dem Schutz der Arbeitnehmerrechte leisten wir unseren Beitrag zur Erreichung des Ziels für nachhaltige Entwicklung „Menschenwürdige Arbeit“ (SDG 8) der Vereinten Nationen.

Attraktiver Arbeitgeber

Ein partnerschaftliches, faires Miteinander mit kollegialer Unterstützung und offener Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Wir erfreuen uns an nahezu allen Standorten einer langen Betriebszugehörigkeit unserer Mitarbeitenden und einer sehr geringen Zahl an Eigenkündigungen (ohne Renteneintritte) – die Fluktuationsrate der festangestellten Mitarbeitenden im indirekten Bereich, das heißt der Mitarbeitenden, die nicht in der Produktion tätig sind, liegt für den zugrunde liegenden Konsolidierungskreis bei 3,7 Prozent. Aufgrund der geringen Anzahl an Eigenkündigungen erheben wir diese Kennzahl nicht nach Region, Geschlecht oder Altersgruppen.

Um die internationale Zusammenarbeit innerhalb der gesamten STIHL Gruppe zu fördern, bieten wir unseren Beschäftigten die Möglichkeit von Auslandseinsätzen. Die wertvollen Erfahrungen, die in anderen Ländern mit internationalen Kolleginnen und Kollegen gesammelt werden, wirken sich positiv auf das gegenseitige Verständnis und Miteinander aus und stellen eine Bereicherung für die gesamte STIHL Gruppe dar.

Betriebliche Sozialleistungen

Freiwillige betriebliche Sozialleistungen, die weit über tariflich geregelte Vorgaben hinausgehen, haben bei STIHL Tradition. So bekommen die Beschäftigten jährlich in nahezu allen STIHL Gesellschaften eine vom Gewinn abhängige Erfolgsprämie ausbezahlt. Die Beschäftigten des Stammhauses haben zudem die Möglichkeit, eine betriebliche Altersvorsorge aufzubauen, die komplett von STIHL finanziert wird, und Genussrechte im Rahmen einer Kapitalbeteiligung zu erwerben. Abhängig vom Unternehmenserfolg werden diese mit bis zu 10 Prozent verzinst. Auf diese Weise können sie durch Vermögensbildung einen persönlichen Gewinn aus ihrem Engagement und ihrer Leistung ziehen. Bei STIHL setzt sich ein Genussrecht aus dem Eigenanteil des Mitarbeitenden von einem Drittel und dem Zuschuss von Seiten des Unternehmens in Höhe von zwei Dritteln zusammen.

Ende 2021 wurde zudem ein neuer Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag (BuS-Vertrag) abgeschlossen, der bis Ende 2025 gilt. Er beinhaltet für die Stammbelegschaft der ANDREAS STIHL AG & Co. KG eine vierjährige Beschäftigungsgarantie. Auch verpflichtet sich STIHL dazu, weiter auf hohem Niveau auszubilden und Menschen beim Berufseinstieg zu unterstützen. Damit setzt sich die inzwischen mehr als 20-jährige Tradition der bedeutenden BuS-Verträge bei STIHL erfolgreich fort.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Um den Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden gerecht zu werden und ihnen eine bessere Balance zwischen Berufswelt und Privatleben zu ermöglichen, haben wir zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. An den meisten Standorten gestalten wir gemeinsam mit den Beschäftigten flexible Arbeitszeitmodelle, die Freiräume für die Betreuung von Kindern oder anderen Familienangehörigen schaffen oder sich an besonderen Lebenssituationen orientieren. Darüber hinaus gibt es verschiedene lokale Angebote, wie beispielsweise eine Betriebskindertagesstätte im Stammhaus und ein Stillzimmer für junge Mütter im Schweizer Kettenwerk.

Gerade durch die Coronavirus-Pandemie hat mobiles Arbeiten einen Aufschwung erfahren und die Vorteile sowohl für Mitarbeitende als auch für das Unternehmen sichtbar gemacht. Auch in Zukunft sollen Mitarbeitende neben der Möglichkeit, von vertraglich geregelten Homeoffice-Zeiten Gebrauch zu machen, auch das Angebot des mobilen Arbeitens weiterhin nutzen können.

Diversität und Chancengleichheit

Als global tätiges Familienunternehmen steht STIHL für Internationalität, Offenheit und Vielfalt. Es ist uns sehr wichtig, dass unsere Beschäftigten weltweit ihre individuellen Stärken, Erfahrungen und Potenziale in das Unternehmen einbringen können – und zwar unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder sonstigen Merkmalen. Wir lehnen Rassismus und jegliche Form der Diskriminierung ab. Wir unterstützen zudem die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen. Wir wollen die unternehmensweite Transparenz bei den Themen Nichtdiskriminierung und Chancengleichheit noch weiter stärken. 2022 sollen dazu angemessene Maßnahmen und Ziele festgelegt werden, um die Vielfalt und Inklusion in der Belegschaft weiter zu fördern.

Aktuell liegt der Anteil von Frauen in der Gesamtbelegschaft bei 29 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent). Unter den Vorstandsmitgliedern befindet sich eine Frau – somit erfüllt STIHL seine selbst festgelegte Zielgröße von „mindestens einer Frau“ im Vorstand. Ab 2023 wird der Anteil der Geschlechter im Vorstand mit drei Frauen und drei Männern ausgeglichen sein. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat von STIHL liegt bei fünf von zwölf Mitgliedern und damit über der gesetzlichen Frauenquote in Deutschland von mindestens 30 Prozent.

Personalentwicklung und Weiterbildung

Technologien und Märkte unterliegen kontinuierlichen Transformationsprozessen und erfordern somit auch die Veränderung von Arbeitsformen und -methoden. Mitarbeitende stehen vor der Herausforderung, sich auf neue Situationen einzulassen und sich beständig weiterzuentwickeln. Dabei bieten wir unseren Beschäftigten umfangreiche Unterstützung an, denn lebenslanges Lernen und stetige Weiterentwicklung sind ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenskultur.

Das Kompetenzmodell

Alle Mitarbeitenden tragen mit ihren jeweiligen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten maßgeblich zum Erfolg von STIHL bei. Um diese aufrechtzuerhalten und neue Potenziale aufzubauen, wurde das STIHL Kompetenzmodell entwickelt. Basierend auf den Ergebnissen von Befragungen und Workshops mit Mitarbeitenden und Führungskräften bildet das Kompetenzmodell die Grundlage für ein gemeinsames Verständnis von Anforderungen. Es besteht aus acht Kompetenzfeldern, die sich außer auf fachliche Kenntnisse auch auf Motive, Einstellungen und Werthaltungen beziehen. Die Bandbreite dieser Kompetenzfelder reicht vom unternehmerischen Denken und Handeln über partnerschaftliches Führen bis zum Gestalten von Veränderungen. Damit die Talententwicklung und Nachfolgeplanung in der gesamten STIHL Gruppe vergleichbar sind, wird das Kompetenzmodell sukzessive in allen Gesellschaften ausgerollt.

STIHL Lernwelt

Um die Kompetenzen unserer Beschäftigten zu fördern und neue zu entwickeln, bieten wir an nahezu allen Standorten ein umfassendes Seminarprogramm in Form von internen und externen Präsenztrainings und einer zunehmenden Zahl digitaler Lernmöglichkeiten an. Thematische Schwerpunkte sind dabei soziale und persönliche Kompetenzen, Methodenkompetenz, Projektmanagement und relevante Fachtrainings für Mitarbeitende, die direkt mit der Herstellung von Produkten betraut sind. Es wurden durchschnittlich rund 12 Stunden (Vorjahr: 8) für die Weiterbildung pro Mitarbeiterin beziehungsweise Mitarbeiter aufgewendet. In unserem Reportingsystem wird diese Kennzahl derzeit noch nicht nach Geschlecht und Angestelltenkategorie aufgeschlüsselt. Künftig wollen wir diese Daten erheben.

Im Mai 2020 ging das neue interne Learning-Managementsystem „STIHL HR Online-Training“ in Deutschland an den Start. Dort können sich Mitarbeitende über das Weiterbildungsangebot informieren und Trainings direkt buchen. Das System soll perspektivisch in weiteren Ländern ausgerollt werden. Anfang 2022 wird STIHL Brasilien an das Learning-Managementsystem angeschlossen.

Auch bei beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen, beispielsweise in Form einer Meisterausbildung oder eines Studiums, stehen wir unseren Beschäftigten unterstützend zur Seite. Für Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Mechanikerinnen und Mechaniker, die derzeit in der Sparte Benzin-Antrieb arbeiten, bietet STIHL ein Qualifizierungsprogramm in den Bereichen Elektrotechnik und Mechatronik im Rahmen eines Zertifikatslehrgangs an einer Hochschule an. Denn es ist uns wichtig, unsere Mitarbeitenden bei der Transformation des Unternehmens zu unterstützen und ihnen durch Wissenserwerb einen internen Stellenwechsel zum Beispiel ins Elektrosegment zu ermöglichen.

Führungskräfteentwicklung

Motivierende und befähigende Führung ist entscheidend für eine positive Kultur der Zusammenarbeit und für den Unternehmenserfolg. Da die Anforderungen an Führungskräfte komplex sind, steht STIHL ihnen mit einem Qualifizierungsprogramm unterstützend zur Seite. Während Nachwuchsführungskräfte im Stammhaus einen „Führungsführerschein“ erwerben, können bereits erfahrene Führungskräfte ihr derzeitiges Führungsverhalten in speziellen Formaten reflektieren und weiterentwickeln. Neben diesen Trainings gibt es zusätzlich ein STIHL Mentoring-Programm, bei dem langjährige Führungskräfte ihr Wissen und ihre Erfahrungen an Nachwuchskräfte weitergeben. Der Austausch erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von zwölf Monaten und sorgt für eine nachhaltige Talentförderung.

Für Führungskräfte aus dem internationalen Top-Management von STIHL wurde 2021 ein General Management Program in Kooperation mit dem Managementinstitut St. Gallen konzipiert. Ziele sind die Vermittlung von strategischem Wissen rund um das Thema Management, neue Perspektiven zu aktuellen Führungsthemen aufzuzeigen sowie den internationalen Austausch zu stärken. Für den ersten Durchlauf des Programms in 2022 wurden 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Vorstand nominiert.

Jährlich werden Führungskräftebefragungen im Stammhaus und in den Produktionsgesellschaften in Österreich, der Schweiz, Brasilien, den USA, China und auf den Philippinen durchgeführt. Sie haben das Ziel, Einblicke in die Führungskultur zu gewinnen und Ansatzpunkte zu deren Weiterentwicklung zu identifizieren.

Ausbildung und Studium bei STIHL

Die Ausbildung hat bei STIHL traditionell einen hohen Stellenwert. Neben zahlreichen technischen und kaufmännischen Ausbildungen bieten wir in Kooperation mit Hochschulen Praxisplätze für duale Studiengänge an. Ziel ist die optimale Vorbereitung auf die Übernahme qualifizierter beruflicher Tätigkeiten und auf eine erfolgreiche Karriere bei STIHL. Wir investieren weltweit in hochmoderne Ausbildungsplätze und umfassende Ausbildungsprogramme. An den größeren STIHL Standorten gibt es die duale Ausbildung. In den letzten Jahren wurden etablierte Ausbildungskonzepte auch in STIHL Standorte integriert, in denen die staatlichen Schulsysteme diesen Bildungsweg nicht vorsehen, wie beispielsweise in den USA, in Brasilien und im chinesischen Werk in Qingdao.

Risiken minimieren

Als verantwortungsvoller Arbeitgeber sehen wir uns verpflichtet, die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen und zu erhalten. Unfallvermeidung und Arbeitssicherheit sind uns deshalb ein wichtiges Anliegen. Dies ist insbesondere während der Coronavirus-Pandemie von erheblicher Bedeutung, wenn es darum geht, den Gesundheitsschutz aller Beschäftigten zu gewährleisten und gleichzeitig den Geschäftsbetrieb bestmöglich aufrechtzuerhalten.

Organisation und Verantwortlichkeiten

Alle Werke des deutschen Stammhauses sowie teilweise auch unsere internationalen Tochtergesellschaften verfügen über ein zertifiziertes Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem nach ISO 45001. Dieses deckt mehr als 55 Prozent aller Beschäftigten ab. Das Managementsystem im Stammhaus wurde zuletzt 2019 rezertifiziert. Die nächste Rezertifizierung findet 2022 statt. Externe Audits werden jährlich durchgeführt. Prozesse und Anweisungen zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz für die gesamte STIHL Gruppe sind in unseren internen STIHL Richtlinien und Standards festgeschrieben. Die zentrale Zuständigkeit liegt beim Vorstand Personal und Recht. An unseren Standorten sind Stabstellen für Arbeitsschutz mit hauptamtlichen Fachkräften angesiedelt, die für die Einhaltung und Umsetzung der gesetzlichen und internen Richtlinien zuständig sind. Zusätzlich gibt es in den Fachbereichen geschulte und benannte Sicherheitsbeauftragte, die neben ihrer eigentlichen Tätigkeit einen besonderen Blick für die Sicherheit haben und die Vorgesetzten vor Ort bei der Umsetzung der Arbeitsschutzmaßnahmen unterstützen.

Unfallvermeidung und Präventionsmaßnahmen

Mit dem Ziel, potenzielle Gefahren systematisch zu erkennen und zu vermeiden, ist in unserem internen Regelwerk ein Prozess zur Gefährdungsbeurteilung von Maschinen und Tätigkeiten inklusive Risikobewertung definiert. Die Gefährdungsbeurteilungen werden vor Ort von den zuständigen Führungskräften sowie Sicherheitsbeauftragten durchgeführt. Hierbei werden sie von den Fachkräften für Arbeitssicherheit angeleitet, geschult und unterstützt. Erkenntnisse aus diesen Beurteilungen fließen in unsere Ziel- und Maßnahmenplanung ein, um die Arbeitssicherheit weiter zu erhöhen.

Um auch die Sicherheit von Besucherinnen und Besuchern sowie Fremdfirmen, die bei uns tätig sind, zu gewährleisten, werden alle externen Personen, die unsere Werke betreten, über mögliche Gefährdungen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen und -regeln informiert. Fremdfirmen, die Arbeiten auf dem Werksgelände durchführen, durchlaufen eine einsatzbezogene Einweisung, die unter anderem die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und die Koordination aller Tätigkeiten am Einsatzort beinhaltet. Dabei werden sie mit unserer jeweils gültigen Betriebsordnung und den standortspezifischen Sicherheitsinformationen vertraut gemacht und erhalten die Einweisung durch ihren STIHL Ansprechpartner oder ihre STIHL Ansprechpartnerin.

Unfälle und Vorfälle werden der lokal zuständigen Arbeitsschutzabteilung gemeldet und jeweils individuell zusammen mit den betroffenen Beschäftigten und Vorgesetzten – auch unter Einbindung des Betriebsrats, wo möglich – untersucht. Dabei wird unter anderem auch die Gefährdungsbeurteilung überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die regelmäßige Auswertung des Vorfallgeschehens bietet uns die Grundlage für die Identifikation genereller Handlungsfelder.

Schulungen und Kommunikation

Ein wichtiger Hebel für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz liegt in der Information und Sensibilisierung der Beschäftigten. Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden daher regelmäßig umfassend geschult und erhalten mindestens einmal jährlich eine Sicherheitsunterweisung. Daneben bieten wir im Rahmen unseres internen Weiterbildungsprogramms diverse Trainings wie Brandschutzübungen oder Schulungen zu Gefahrgut oder Ladungssicherung an. Wo notwendig, erhalten unsere Beschäftigten spezielle Ausbildungen, beispielsweise zum Staplerfahrer oder Kranführer. Neue Führungskräfte müssen eine verpflichtende Schulung zum Thema Arbeitssicherheit durchlaufen. Darüber hinaus sensibilisieren wir die Belegschaft über Kommunikationsmaßnahmen wie Plakate, Mitarbeiterinformationen oder auch einen festen Bestandteil des Vorstandberichtes in den Betriebsversammlungen und tragen damit dazu bei, die Grundsätze unserer Unternehmenskultur zu festigen. Unsere Belegschaft hat die Möglichkeit, eigene Verbesserungsvorschläge über das lokale Ideenmanagement einzureichen.

Arbeitsunfälle auf niedrigem Niveau

Wir streben an, die Anzahl der Arbeitsunfälle so gering wie möglich zu halten. Wir erheben die Anzahl der Unfälle sowohl unserer eigenen Mitarbeitenden als auch der von externen Fremdfirmen sowie Besucherinnen und Besuchern, soweit möglich. 2021 lag die Rate der Arbeitsunfälle bei 4,2 pro 1 Million Arbeitsstunden und damit im Vergleich zum Vorjahr (4,4) relativ konstant. Arbeitsunfälle mit Todesfolge hatten wir – wie in den Vorjahren – keine zu verzeichnen. Auch 2022 werden wir ergänzende Möglichkeiten prüfen, die Unfallhäufigkeit noch weiter zu senken.

Arbeitsunfälle

Unfallhäufigkeit
(nur STIHL Beschäftigte) pro 1 Million Arbeitsstunden

Gesundheitsschutz

Gesunde und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen uns am Herzen. An nahezu allen unseren weltweiten Produktionsstandorten sind entweder, wie zum Beispiel am Stammsitz in Waiblingen oder im Werk in Brasilien, eigene Betriebsärztinnen beziehungsweise -ärzte im Einsatz oder es bestehen feste Verträge mit externen Betriebsärztinnen und -ärzten. Diese stellen die arbeitsmedizinische Betreuung der Belegschaft sicher und bieten eine individuelle Gesundheitsberatung. Außerdem werden regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorge- und Eignungsuntersuchungen durchgeführt sowie Impfungen für alle Mitarbeitenden angeboten. So gehört die kostenlose jährliche Grippeschutzimpfung seit vielen Jahren an den meisten Standorten zu unserem Angebot – und aktuell außerdem die Corona-Schutzimpfung.

Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden dabei, fit zu bleiben. Unser betriebliches Gesundheitsmanagement deckt je nach Gesellschaft ein breites Spektrum an vielfältigen Angeboten ab. Wir bieten den Beschäftigten an unseren Standorten verschiedene Bewegungsmöglichkeiten an, sei es in Form von Betriebssport oder in Kooperationen mit örtlichen Sportvereinen oder Fitnessstudios. Daneben gibt es eine Vielzahl an Beratungs- und Schulungsmöglichkeiten zu Themen wie Ergonomie am Arbeitsplatz, Ernährung, Sucht, Stressmanagement, Resilienz und Achtsamkeit, auch in Zusammenarbeit mit Unfallversicherern, Krankenkassen oder anderen externen Institutionen. Während der Coronavirus-Pandemie, bei der wir auch bei STIHL verstärkt mobiles Arbeiten umgesetzt haben, lag ein Schwerpunkt auf Angeboten zum gesunden und sicheren Arbeiten von zuhause.

Mit unseren umfangreichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz leisten wir einen Beitrag zu dem Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen „Gesundheit und Wohlergehen“ (SDG 3) und hier vor allem zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge und zum Zugang zu Impfstoffen sowie zur Suchtprävention.

Infektionsschutz während der Pandemie

Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden hat auch während der Coronavirus-Pandemie immer oberste Priorität. In den vergangenen beiden Jahren lag der Fokus daher auf der Umsetzung unserer strengen und umfangreichen Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen sowie 2021 auf der internen Impfkampagne, mit der wir unserer Belegschaft ein umfassendes Impfangebot zur Corona-Schutzimpfung gemacht haben.