Von Waiblingen in die Welt
STIHL ist ein international agierendes Familienunternehmen mit nahezu 100 Jahre alten Wurzeln in der Forstwirtschaft. Im Mittelpunkt unseres Handelns standen schon immer der Mensch, die Natur und deren Kraft zu wachsen. Das treibt uns an und das wollen wir weiterhin fördern.
Die STIHL Gruppe ist ein weltweit führender Hersteller von Motorsägen und -geräten. Innovation, Know-how und Premiumqualität bilden seit der Unternehmensgründung durch Andreas Stihl bis heute die Basis unserer breiten und stetig wachsenden Produktpalette. Seit 1971 ist STIHL die meistverkaufte Motorsägenmarke weltweit.
Der Stammsitz der STIHL Gruppe befindet sich in Waiblingen (Baden-Württemberg). Von dort wirken wir rund um den Globus. Wir verfügen über einen internationalen Fertigungs- und Vertriebsverbund und sind mit 42 eigenen Vertriebs- und Marketinggesellschaften, rund 120 Importeuren und mehr als 55.000 Fachhändlern in über 160 Ländern aktiv. In unserem Produktionsverbund fertigen die STIHL Produktionsgesellschaften unterschiedliche Komponenten für andere Werke. Dieser internationale Produktionsverbund umfasst Werke in sieben Ländern: in Deutschland, Brasilien, Schweiz, Österreich, China, den USA und auf den Philippinen. Darunter befindet sich eine eigene Magnesiumgießerei in der Eifel, ein Sägekettenwerk in der Schweiz sowie der Vergaserhersteller ZAMA in Asien. In dieser Konstellation erreichen wir eine Wertschöpfungstiefe von über 50 Prozent.
Geschäftsmodell
Unsere Kernkompetenz besteht in der Entwicklung, der Fertigung und dem Vertrieb von handgetragenen motorbetriebenen Geräten für die Forst- und Landwirtschaft, die Landschaftspflege, die Bauwirtschaft und private Gartenbesitzer. Neben Motorsägen umfasst unser Produktprogramm zahlreiche weitere Geräte wie Motorsensen, Heckenscheren, Blas- und Sprühgeräte, Reinigungsgeräte, Trennschleifer, Bohrgeräte, Rasenmäher und Mähroboter. Außer auf benzin- und elektrobetriebene Geräte setzt STIHL seit 2009 auch verstärkt auf Akku-Technologie. 2021 betrug der Anteil von Akkus und Akku-Geräten am Gesamtabsatz rund 19 Prozent. Unser Sortiment wird ergänzt durch Betriebsstoffe, Zubehör und persönliche Schutzausrüstung. Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden darüber hinaus mit digitalen Lösungen und Serviceangeboten. Unsere Tochtergesellschaften STIHL Magnesium-Druckguss in Weinsheim sowie ZAMA bedienen als einzige STIHL Gesellschaften auch Kundinnen und Kunden außerhalb des Unternehmensverbunds, wie zum Beispiel die Automobilindustrie.
STIHL entwickelt darüber hinaus auch nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle. Über unsere Corporate-Venture-Einheit STIHL Digital GmbH investieren und kooperieren wir mit Start-ups, wie beispielsweise Dryad und Fairown. Deren Innovationen können dabei helfen, zukunftsorientierte Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden zu entwickeln.
Beteiligung an innovativen Start-ups

Das START-UP DRYAD (Eberswalde, Deutschland) entwickelt ein System, das dazu dient, Waldbrände sehr frühzeitig zu erkennen. Grundlage sind solarbetriebene Sensoren und ein Funknetzwerk, das auch sehr große Waldgebiete fernab der üblichen Mobilfunknetze abdecken kann.

Das START-UP FAIROWN (Tallinn, Estland) unterstützt mit seiner Software eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. STIHL nutzt diese „Product-as-a-Service“-Lösung, um unseren Kundinnen und Kunden ein „All inclusive“-Angebot für bestimmte Produkte online anbieten zu können. Anstatt die Produkte zu kaufen, können sie gegen Zahlung eines monatlichen Beitrags genutzt werden.
Nachhaltiges Wirtschaften
Wir sind ein unabhängiges Familienunternehmen und handeln langfristig für Generationen – im Sinne des Unternehmens, unserer Kundinnen und Kunden, unserer Mitarbeitenden und der Gesellschaft. Zu unseren Maximen zählen seit jeher ein hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber unserer Belegschaft, der Gesellschaft und der Umwelt sowie eine konsequente Kundenorientierung.
Die Spitzenqualität unserer Produkte und Services soll unsere Kundinnen und Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern. Den Großteil unseres Umsatzes – rund 90 Prozent – erwirtschaften wir heute außerhalb von Deutschland. Unsere Kapitalstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 70 Prozent ist sehr solide. Investitionen können wir grundsätzlich aus eigenen liquiden Mitteln tätigen; so bewahren wir unsere Unabhängigkeit. Wir wollen unsere Wertschöpfung langfristig steigern und somit unsere Wettbewerbsposition stärken, um auch in Krisen beständig zu bleiben und sichere Arbeitsplätze zu schaffen.
Das Geschäftsjahr 2021
Die anhaltend hohe Nachfrage nach STIHL Produkten führte nach einem wachstumsstarken Jahr 2020 auch 2021 zu einem deutlichen Absatzwachstum sowohl im Benzin- als auch im Akku-Segment. Obwohl Rohstoffknappheit, Produktionsengpässe bei Lieferanten sowie begrenzte Transportkapazitäten weltweit die Lieferketten störten, konnte die STIHL Gruppe die Produktion weitgehend aufrechterhalten. Mit unseren mehr als 20.000 Mitarbeitenden erzielten wir einen Umsatz in Höhe von 5,06 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,58 Milliarden Euro). Das entspricht einem Plus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Unternehmensstruktur und -führung
Unsere Unternehmenskultur basiert auf Werten wie einer konsequenten Kundenorientierung, Respekt für Mensch und Umwelt und einer starken Innovationskraft. Wir sind auf eine verantwortungsvolle und nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung ausgerichtet. Alle STIHL Firmen, darunter das deutsche Stammhaus mit acht Werken sowie alle internationalen Produktions- und Vertriebsgesellschaften, sind unter dem Dach der STIHL Holding AG & Co. KG vereint. Das operative Geschäft der STIHL Gruppe wird seit 2002 von einem familienfremden Vorstand geführt, der aus sechs Mitgliedern besteht. Die Eigentümer treffen über den Beirat der STIHL Holding AG & Co. KG sowie den Aufsichtsrat der STIHL AG die strategischen Entscheidungen.
Der Beirat besteht aus acht Mitgliedern. Der Aufsichtsrat setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen, dabei jeweils sechs für die Arbeitnehmer- und die Arbeitgeberseite. Vorsitzender des Beirats und Aufsichtsrats ist Dr. Nikolas Stihl, der den Vorsitz 2012 von seinem Vater Hans Peter Stihl übernommen hat. Hans Peter Stihl ist Ehrenvorsitzender beider Gremien und persönlich haftender Gesellschafter der STIHL Holding AG & Co. KG.
Risikomanagement
Als weitsichtig handelndes Unternehmen ist ein vorausschauendes Risikomanagement integraler Bestandsteil unserer Entscheidungs- und Geschäftsprozesse. Es stellt eines von vielen Steuerungs- und Kontrollsystemen dar, das die STIHL Gruppe zur Messung, Überwachung und Steuerung von Risiken nutzt. Die operativen Bereiche betreiben im Rahmen ihrer funktionalen Verantwortung ein individuelles Risikomanagement. Die identifizierten Unternehmensrisiken werden regelmäßig besprochen, bewertet und berichtet. Jährlich erfolgen zudem eine Überprüfung und Anpassung der möglichen Risikofelder, um neue und sich entwickelnde Risiken – zum Beispiel aus dem Klimawandel oder IT-Sicherheitsrisiken – frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dabei kommen weltweit einheitliche Bewertungsgrundsätze und Prozesse zum Einsatz, die im Regelwerk verankert sind. Organisatorisch wird das Risikomanagementsystem der STIHL Gruppe durch die Stabsabteilung „Interne Revision“ betreut, die direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Das Risikomanagement liegt in der Verantwortung des Vorstands und wird regelmäßig an den Beirat kommuniziert. Gemeinsam wird über die Definition weiterer Unternehmensrisiken entschieden, die dann von den einzelnen Verantwortlichen nachgehalten werden. Jedes Risiko im Risikoinventar wird mit geeigneten Maßnahmen überwacht und abgesichert.
Compliance
Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben in allen Ländern, in denen wir aktiv sind, ist die Basis unseres Wirtschaftens. STIHL wendet sich ausdrücklich gegen Korruption und Bestechung. Unsere Werte sind in der STIHL Unternehmenskultur festgehalten. Diese gelten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Richtschnur für das eigene Handeln innerhalb des Unternehmens und nach außen.
Alle STIHL Gesellschaften verfügen über lokale Richtlinien, um die Gesetzeskonformität intern wie auch im Umgang mit Geschäftspartnern sicherzustellen, das heißt insbesondere, um Korruption und Interessenkonflikte effektiv zu unterbinden und Verstöße gegen das Kartellrecht zu vermeiden. Neue gesetzliche Vorgaben behalten wir durch kontinuierliches Monitoring im Blick und wir tauschen uns regelmäßig mit anderen Expertinnen und Experten dazu aus, zum Beispiel im Rahmen von Verbänden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden entsprechend den ihnen übertragenen Aufgaben regelmäßig geschult. Zur Minimierung des Korruptionsrisikos gelten bei STIHL Regelungen zur Funktionstrennung, Genehmigungsverfahren sowie das Vieraugenprinzip.
Alle operativen Compliance-Themen werden von einem Corporate Compliance Officer koordiniert. Der Corporate Compliance Officer berichtet an den Vorstand Personal und Recht und dient als erste Kontaktperson bei Fragestellungen zu Compliance. Er arbeitet eng mit den Bereichen Interne Revision, Risikomanagement und Recht zusammen.
Mit dem Ziel, unseren Geschäftsbetrieb weiterhin gesetzeskonform und in Einklang mit unseren Unternehmenswerten zu gestalten, entwickeln wir unser Compliance-Management-System mit den drei Kernelementen Vermeidung, Früherkennung und Reaktion permanent weiter. Mit diesem Ziel im Blick wurde zum Beispiel 2021 eine Compliance-Risikoanalyse im Stammhaus durchgeführt. Aus den ersten Ergebnissen wurden konkrete Maßnahmen abgeleitet, die nun sukzessive umgesetzt werden. Die Durchführung der Compliance-Risikoanalyse ist 2022 für die gesamte STIHL Gruppe geplant. Die Compliance-Risikoanalyse wird künftig regelmäßig durchgeführt.
Als wichtiger Baustein zur Vermeidung von Compliance-Verstößen dient ein umfangreicher Verhaltenskodex, der 2021 für die Mitarbeitenden der STIHL Gruppe erarbeitet worden ist, 2022 eingeführt wird und detailliert Themen rund um die Compliance regelt. Als weitere Präventionsmaßnahme wird das Schulungskonzept mit Fokus auf die Themen Korruptionsbekämpfung und Kartellrecht sowie den neuen STIHL Verhaltenskodex weiterentwickelt. Dieses Schulungsprogramm wird für alle Mitarbeitenden verpflichtend sein und für Beschäftigte aus besonders exponierten Fachbereichen entsprechend vertieft. Darüber hinaus wurde in Deutschland ein Hinweisgebersystem implementiert, das 2022 gruppenweit ausgerollt werden soll. Über das Hinweisgebersystem können Beschäftigte, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner oder Dritte begründete Verdachtsfälle auch anonym melden.
Die STIHL Gruppe hat im Berichtszeitraum in einem Auskunftsverfahren mit dem Bundeskartellamt zusammengearbeitet. Dabei geht es um eine Klausel, die in der Vergangenheit in einigen Verträgen zwischen der für den deutschen Markt zuständigen STIHL Vertriebsgesellschaft und STIHL Fachhändlern verwendet wurde.
STIHL und seine Mitarbeitenden engagieren sich in unterschiedlichen Verbänden und Initiativen. Einige ausgewählte Beispiele für Deutschland:
- EUROMOT – European Association of Internal Combustion Engine Manufacturers (Brüssel)
- DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag (Berlin)
- IHK – Industrie und Handelskammer Region Stuttgart
- Südwestmetall – Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie (Baden-Württemberg)
- UVSH – Unternehmerverband Südhessen (Darmstadt)
- VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (Frankfurt a.M.)
- vem.die arbeitgeber – Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz (Koblenz)